04.02.2018

Damen: 29:30-Auswärtserfolg bei der SG Regensburg

SG Naabtal holt mit ansprechender Leistung den Derbysieg

SG Regensburg - SG Naabtal 29:30 (12:16)

Im Vorfeld der Partie gegen den Landesligaabsteiger aus Regensburg war man etwas angespannt, da man seit der Rückrunde nicht an die Form vor der Weihnachtspause anschließen konnte und zusätzlich auf die Shooterin Kerstin Schmid verzichten musste. Eigentlich sollte man doch frei von allen Zwängen in das Match gehen können, denn der Tabellenerste ist weit entfernt und zum Mittelfeld sind ebenfalls mehrere Punkte Abstand ... doch Derbys haben eben ihren eigenen Reiz und es geht hier zusätzlich ums Prestige und nicht nur um Punkte. Das Spiel startete auf SGN Seite noch fehlerträchtig. Offenbar war der Ball in der Anfangsphase nicht der Freund der Gäste. Fang- und Passfehler kennzeichneten die ersten Angriffe. So ermöglichte man es den Einheimischen bis zur siebten Spielminute auf 3:0 erste Akzente zusetzen, ehe man über Vanessa Spitzner auf der Außenposition den ersten Treffer markierte. Ab diesem Zeitpunkt war man hellwach und zog sein Spiel auf. Das schnelle Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff funktionierte, anders als in den vergangenen Begegnungen, wieder sehr gut. Auch wenn man in der Folgezeit immer wieder mal ein Tor kassierte, kam man über den schnellen Anwurf in aussichtsreiche Positionen. Das Ziel war, über viel Laufarbeit und Positionswechsel zum Torerfolg zu kommen - und dies klappte dann auch wie in einem Trainingsspiel. Leider war man in der Abwehr nicht so kompromisslos wie im Angriff und so entstanden immer wieder Lücken, die zum Durchbruch genutzt wurden. Doch man hatte an diesem Tag noch Annika Senger zwischen den Pfosten. Mehrere 100%ige Würfe wurden von ihr entschärft und somit war sie maßgeblich an der Aufholjagd und der 12:16 Pausenführung beteiligt. In der Pause nahm man sich vor, weiter aggressiv nach vorne zu spielen und sich in der Abwehr besser abzusprechen. Innerhalb drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte man sich durch die Überrumpelungstaktik und eingespielte Laufwege, die wie aus dem Lehrbuch klappten, auf 13:20 abgesetzt. Es schien, dass der Matchplan aufzugehen schien. Eine 2-Minutenstrafe gegen die Städtedreieck/Schwandorferinnen unterband den Lauf. Die Regensburgerinnen nutzten die nächsten Minuten um wieder Anschluss zu finden. Während man selbst vom Wurfpech verfolgt wurde und auch die ein oder andere unvorbereitete Aktion zum Besten gab, spielten nun die Heim-Sieben ihre höherklassige Erfahrung aus. Beim 17:20 war der Anschluss fast hergestellt ... dann war die fünf-minütige Schwächephase vorbei und man spielte wieder präzise Angriffe, die über Sigi Schneeberger, Cori Schießl oder Tami Böhm am Kreis eiskalt vollstreckt wurden. So verschaffte man sich wieder etwas Abstand und konnte beim 18:24 in der 42. Spielminute wieder einen sechs-Tore-Vorsprung erwerfen. Niki Falter, die bis dato die Abwehr der SGN stabilisierte, musste dann leider durch eine unglückliche Abwehraktion eine "Rote Karte" hinnehmen. Somit war wieder mehr Absprache in der Defensive gefordert, was leider ab diesem Zeitpunkt nicht immer funktionierte. Regensburg nutzte diesen Umstand und konnte, vor Allem in der Peron von Mittespielerin Nadine Heiligtag bis zur 52. Spielminute den Anschluss finden. Bei 25:26 war man fast eingeholt. Man merkte, dass das intensive Spiel nun konditionell ihren Tribut forderte, da die Beine immer schwerer wurden; dennoch wollte man nun auch die Punkte nicht mehr hergeben und aktivierte nochmals die letzten Reserven. Cori Schießl und Sigi Schneeberger erhöhten wieder auf drei Tore Abstand. Diesen ließ man sich dann bis zur 57. Spielminute nicht mehr aus der Hand nehmen. Dann begannen recht hektische Schlussminuten. Da man leider drei "Freistehende" nicht einnetzen konnte und den Sack somit nicht zumachte, witterten die SGlerinnen wieder Morgenluft und kamen über Gegenstöße zum 28:30 Spielstand. 60 Sekunden vor Ultimo parierte dann Claudia Frankerl im SGN-Tor den wohl entscheidenden Tempogegenstoß der Heim-Sieben und somit war man eine Minute vor Ende noch mit zwei Toren in Front. Die anschließende kurze Deckung ermöglichte dann lediglich noch einen Gegentreffer und somit holte man sich mit 29:30 den verdienten, aber zum Ende hin glücklichen Derbysieg bei der SG Regensburg.

"Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, haben wir verdient gewonnen" und "wir haben es verpasst, den Sack viel früher zuzumachen und somit die Regensburgerinnen wieder stark gemacht - das hätten wir einfacher haben können." fasste Trainer Christian Deml das Spiel zusammen. Auf jeden Fall war es ein sehr spannendes Spiel, das alles hatte, was Handball so schön macht: Viele Tore, schöne Paraden, Spannung bis zum Ende und auch Emotionen. Jetzt kann man sich die nächsten zwei Wochenenden etwas ausruhen und auskurieren, ehe es mit einem Heimspiel gegen den Tabellen-Vorletzten SG Mintraching/Neutraubling weiter geht.